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Tipps & Tricks / Arranger für PC und IPad

Begleitautomatik
ja, das böse Wort eines jeden ElektroMusikers :-)
Ich  mag dies nicht ganz so "verbissen" sehen. Gerade live kann eine  harmonisch korrekte, automatische Begleitung Sinn machen. Es muß ja  nicht unbedingt das gängige Alleinunterhalter- / Volksmusik / Schlager-Repertoire  sein. Vielleicht mal nur ein automatischer Bass zu den Drums, ein  Rhythmusinstrument noch. Mit den "richtigen" Styles und einer passenden  Instrumentierung läßt sich durchaus ordentlich rocken, auch für  ElectronicaMukke läßt sich Passendes zusammenstellen. Mich jedenfalls  beschäftigt schon seit geraumer Zeit der Gedanke; braucht es denn  unbedingt ein ArrangerKeyboard um dezente, automatisierte Begleitungen  spielen zu können? Mit dem Notebook/Netbook, dem Tablet, das wäre doch  eine feine Sache!
Und so machte ich mich auf die Suche.
Vorab aber erst mal: Sorry, diese Seite ist weniger eine "Bildchen"-Seite, ich versuche vielmehr durch Beschreibungen die Unterschiede, Vor-/Nachteile herauszuarbeiten. Hier gilt es also zu lesen.
Folgend erst einmal eine kleine Zusammenstellung der entdeckten Softwares.

1 - Der Live-Styler  aus dem Jahr 2003, der Autor ist leider verstorben, das Programm wird  nicht länger gepflegt, und so ist auch lediglich eine Demo-Version  verfügbar (nach ca. 4 Min. ist Schluß). Deshalb habe ich mich mit diesem  Programm auch kaum bezw. zu wenig beschäftigt um näheres dazu sagen zu  können.
2 - So etwas wie das "Erbe" des Live-Stylers soll der FreePlay-Arranger sein.  Peter Buttke, der Autor, hat nach eigener Auskunft so etwas wie die  Rechte an der Fortführung / Weiterentwicklung. Hier geht´s zur EntwicklerHomepage . Mit 79,--€ erscheint mir die Software erschwinglich, eine Demo mit zeitlicher Einschränkung ist verfügbar.
3 - Der Soft Arranger, auch mit dieser Software habe ich mich nicht beschäftigt. Ich fand es  wenig verlockend (selbst wenn die Software kostenlos daherkommt), da  man auf der Homepage nicht einen minimalen Eindruck von der  Nutzeroberfläche (GUI) bekommt. Zudem braucht es diverse Hilfsprogramme  (Java, LoopMIDI, Reaper, Reaper extension, Sampler Plugin, Presets für  die Soundbanks). Alleine schon die Erfordernis von Java macht mir diese  Software unsympathisch, abgesehen von dem Installations"Gewusel".
4 - Der VArranger2  scheint eine üppig ausgestattete Software zu sein, die HP zeigt die  Möglichkeiten und Details sehr umfangreich. Leider ist keine Demo  verfügbar, und knapp 350,--€ sind mir dann doch etwas too much.
5 - Die OneManBand eine ebenfalls sehr umfangreiche HP mit vielen Screenshots und Tutorials, auch der Preis von knapp 55,--€  (incl.MWSt.) macht die Sache erschwinglich. Zudem gibt es eine  Demoversion mit wirklich allen Features der KaufSoftware, lediglich mit  der Einschränkung, dass der gespielte Style nach 1 Min. anhält.  Ansonsten läßt sich tatsächlich alles testen.
6 - Band in the Box  , ein extrem umfangreiches Programm, auch nicht gerade ein  "Schnäppchen". Ich habe mich damit nicht weiter beschäftigt, der Kosten  wegen, und nachdem ich auch den Eindruck gewonnen  hatte, es handelt  sich weniger um einen Live-Begleitautomaten, als vielmehr um eine  Kompositionshilfe, die automatisch komplette Arrangements erzeugen kann.  Bevor ich hier allerdings unbedarft von Sach- und Fachwissen Unsinn schreibe, belasse ich es besser hiermit.

Im Folgenden beschäftige ich mich deshalb auch nur mit den beiden für mich infrage kommenden Arrangern, dem Freeplay-Arranger und der OneManBand
Gemeinsam ist beiden, dass man die schier unglaubliche Menge der teils großartigen, frei verfügbaren Yamaha-Styles verwenden kann, allerdings nur die der niederen PSR-Reihe.  Ab Tyros funktioniert es nicht mehr, die Styles müssen im Format "sty"  sein (diese funktionieren dann mit XG kompatiblen multitimbralen  Klangerzeugern, wie z.B. Yamaha MU128 und Ähnlichen, Roland SCs).
Die  Belegung der Begleitspuren der verschiedenen Hersteller unterscheidet  sich schon ein wenig. So wird ein Anpassen der vorgegebenen Instrumente  eines Styles an den jeweils verwendeten Klangerzeuger ggf. sinnvoll  sein. Ein Yamaha-Style wird in jedem Fall in dem Sofware-Arranger  funktionieren...... irgendwie halt. Die Styles, gerade der großen  Yamaha Keyboards (ab Tyros) sprechen fast immer auch andere Voices an  als das XG-Format kennt, geschweige denn das GM-Format. Kann dann schon auch mal recht seltsam klingen.
Yamaha
09 - Drums 2
10 - Drums 1
11 - Bass
12 - Chords
13 - Chords
14 - Pad
15 - Phrasen
16 - Phrasen
Ketron
09 - Drums 2
10 - Drums 1
11 - Chords 4
12 - Chords 5
13 - Voice 1
14 - Voice 2
15 - Voice 3
16 - Voice 4
Korg
09 - -------
10 - Drums
11 - Percussion
12 - Accomp 1
13 - Accomp 2
14 - Accomp 3
15 - Accomp 4
16 - Accomp 5
Roland
1 - Accomp 1
2 - Bass
3 - Accomp 2
5 - Accomp 3
7 - Accomp 4
8 - Accomp 5
9 - Accomp 6
10 - Drums
Wie man erkennt, ist die Belegung MidiChannels / Begleitinstrumente bei den verschiedenen Hersteller nicht unbedingt kompatibel. Zur Adaption / Anpassung der Styles gibt es verschiedene SoftwareHilfen. Nur hiermit möchte ich mich an dieser Stelle nicht beschäftigen. Mein Plan ist es ja auch nur, mit den Yamaha-Styles per PC / IPad eine externe Klangerzeugung anzusteuern.
Der FreePlay-Arranger
Diese Software war die erste (erschwingliche), die ich bei meiner Suche entdeckte. Die NutzerOberfläche erscheint aufgeräumt und leicht verständlich. Keine 1000 Submenüs, lediglich noch Setup (siehe unten), die Auswahl der MIDI I/Os, einige KonfigurationsEinstellungen, ControllerZuweisungen, LevelRegler.
Die DemoVersion soll alle Funktionen der  KaufVersion beinhalten, mit einer einzigen Einschränkung; nach 1 Minute  stopt der jeweilige Style (kann aber neu gestartet werden). Diverse  Dinge, die ich gleich folgend beschreibe, fielen mir unangenehm auf. In  einem Telefonat erklärte mir der Entwickler, die Demo enthielte (noch)  einige Unzulänglichkeiten, die in der KaufVersion nicht bestünden. Also  investierte ich. Leider mit wenig Erfolg, außer der Registrierung konnte  ich im Verhalten des Programms keinen Unterschied zur Demo feststellen  (natürlich stopte der Style nicht mehr nach 1 Minute :-))
Zur Erläuterung im Detail folgend, der Einfachheit halber, meine Mail an den Entwickler an:
"Ich hatte mich sehr gefreut, endlich einen übersichtlichen Arranger für das Note/Netbook gefunden zu haben (kleines Gepäck). Habe die Software auf einem Win7 PC und einem Vista Notebook installiert. Das Verhalten des Programms ist auf beiden Platformen identisch.
Das Interface wird erkannt, die Midi Zuweisungen sind korrekt eingestellt, auch im Mapper. Im Setup nutze ich nur Midi Kanal 2 (ohne Split, eigene Tastatur) für die ChordSteuerung, Midi Ch. 1 = Solo. Test: In den Midi Einstellungen Kreuzchen bei "Pass-Thru". Im XG Soundmodul kommen korrekt 2 getrennte Kanäle an. Kreuzchen weg, damit die Begleitung gesteuert werden kann, und dann wird es seltsam: Die Begleitung wird korrekt angesteuert, aber die einst getrennten Kanäle 2 (Chords) und 1 (Solo) sind nicht länger getrennt, sie kommen gemeinsam auf Ch.1 mit der dortigen Soundeinstellung an. Und lassen sich auch nur noch gemeinsam mit dem Kanalfader 1 in den "Levels" regeln. Ob mit "Play Chord" oder ohne, immer gleich.
Ich setze nun den Solo Ch.auf 3, und jetzt finden sich dieser PLUS Chord-Steuer-Ch. 2 gemeinsam auf dem Level Regler Ch 3. Auch im Soundmodul wird von beiden Quellen gemeinsam der Sound von Ch. 3 angesteuert. Das ist völlig sinnfrei. Und ich ging selbstverständlich davon aus, dass solche Seltsamkeit in der Kaufversion nicht mehr vorhanden ist. Ebenfalls nicht vorhanden in der Kaufversion ist die Speichermöglichkeit einer Veränderung im Style. Zwar sind, wie sie sagten, NOCH keine SoundÄnderungen bei den Begleitinstrumenten möglich, aber doch die Lautstärken in den "Levels". Das sollte dann aber auch speicherbar sein. Leider gibt es auch in der Kaufversion nur die Möglichkeit MIDI zu speichern. Man kann die Sounds natürlich auch am Soundmodul anpassen, da machen einem aber die Styles einen "Strich durch die Rechnung", bei jedem Beginn der Sequenz senden sie ihre Soundzuweisungen erneut. In der Config gibt es zwar den Punkt "use Style Progr. Changes", es ist aber völlig gleich ob Kreuzchen oder nicht, die Soundzuweisungen werden IMMER gesendet.
Ganz super hingegen ist die Möglichkeit alle relevanten Buttons via CC fernzusteuern, man braucht während des Spiels den PC oder das Note/Netbook überhaupt nicht bedienen.
Aber was nutzt das, wenn man auf Grund des oben beschriebenen Verhaltens das Programm kaum sinnvoll nutzen kann.
Werden sie denn diese Dinge in absehbarer Zeit ändern bezw. ergänzen.
Mit einem Gruß"

Eine Antwort habe ich nie erhalten. Allerdings noch eine weite Seltsamkeit festgestellt; die Vol-Regler für die Begleitinstrumente sind linear (nicht logarithmisch, wie es sein sollte), d.h., die gesamte LautstärkeÄnderung findet auf den ersten paar Millimetern statt. Auch eine Anleitung in deutscher Sprache wäre schön (wo doch der Entwickler ein Deutscher ist). Liest sich dann doch etwas leichter als das englischsprachige Manual. Somit verbuche ich diesen Kauf leider erst einmal als Fehlinvestition.
Wie der FreePlay HP zu entnehmen ist, scheint der Entwickler komplett auf die Ketron-Geräte "eingeschossen" zu sein, vielleicht funktioniert damit ja alles wie es sollte? Habe im Nachhinein nach Hilfe / Beiträgen im Forum gesucht. Dass dort = Null zu finden ist, macht mich dann schon ein wenig stutzig. Hätte ich mal vor dem Kauf schauen sollen! Ja, täte, hätte, Fahrradkette.

Aufgeben gilt nicht, so begab ich mich weiter auf die Suche, und wurde nochmals fündig: OneManBand
Eine  Software für so ziemliche alle Platformen, alle Win Versionen, IOS,  sogar für´s IPad. Angeblich läuft die Software auch unter Linux. Die  WinVersion für 55,--€ (incl.MWt.), IPad Version für 33,--€,  zumal günstiger als der FreePlay Arranger. Die HP des Herstellers Jos  Maas ist sehr umfangreich, alle Bedienoberflächen (GUIs) sind abgebildet  (deshalb zeige ich diese an dieser Stelle auch nicht nochmals, einfach  die HP anschauen), sehr ausführliche Tutorials, und selbstverständlich  auch jeweils eine Demo (in meinem Fall Win / IPad). Auch diese stopt den  Style nach einer Minute. Aber sämtliche Funktionen und Einstellungen  lassen sich testen und bleiben auch erhalten (z.B. zugewiesene CCs). Auf  den ersten Blick schaut das alles etwas wirrer aus als beim FreePlay  Arranger, aber man kommt schnell "dahinter". Zumal fast alle Buttons der  abgebildeten SchreibmaschinenTastaturen mit Funktionen belegt sind, die  man im regulären Betrieb sinnvollerweise mit Keyboard und Controllern  bedient. Ich hatte jedenfalls sehr schnell die CCs in einen Controller  programmiert und in der Software entsprechend eingegeben. Wurde sofort  erkannt, funktionierte, auch das angeschlossene Keyboard. Auf dem PC /  Notebook / Netbook werden alle angeschlossenen Interfaces erkannt und  können auch alle benutzt werden (z.B. ein Midi-Keyboard via Interface plus ein Controller direkt per USB).
Und  jetzt der Clou: Es  gibt einen Style Editor. Sämtliche  Begleitinstrumente können entsprechend der eigenen Vorstellungen  angepaßt, geändert werden, MSB, LSB, Progr.Nr., Anpassung der  Lautstärken, Balance, Reverb, alles ist eigenem "Geschmack" entsprechend  definierbar. So muß das sein! Mich hat die Software jedenfalls  überzeugt. Lediglich die Live-Bedienung mit der Maus finde ich dann doch etwas umständlich. Ich habe kein Win Tablet mit Touch-Display. Sehr wohl aber ein IPad (was für musikmachende Menschen wohl eh die bessere Wahl ist als ein Win-Teil).
Und NEIN, ich mache hier wirklich keine Werbung für die OneManBand, schon gar keine bezahlte. Meine Fragen an den Entwickler werden auch nur sparsamst und einsilbig beantwortet. Aber die Software ist nun einfach mal klasse.
Dennoch, Eines bleibt; die Beschränkung auf GM und XG. Da muß man bei der Auswahl der Styles schon sehr aufpassen, dass diese nicht spezielle Programs / Sounds ansprechen (S.Articulation, MegaVoiche, Live, Cool, Sweet und/oder wie sie alle heißen mögen), sonst kann es schon merkwürdig klingen. So gesehen macht eine "Kiste" mit allem drin letztendlich doch mehr Sinn.
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